BFKDO Amstetten

Brandeinsatz in St. Johann/Engstetten

Eine eindrucksvolle Leistungsbilanz legte am 30. Jänner die Freiwillige Feuerwehr im Zuge einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus vor. Insgesamt 72.678 Mal standen die blau-gelben Feuerwehren im Vorjahr im Einsatz, das entspricht einer Steigerung von rund elf Prozent, wie Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner informierten.

„Die Kameradinnen und Kameraden, die für uns im Einsatz stehen, müssen über die beste Ausrüstung und die besten Rahmenbedingungen verfügen können“, betonte die Landeshauptfrau und sprach von einer „sehr beeindruckenden Einsatzbilanz“. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Anhebung der Fahrzeugfördersätze mit Jahresbeginn um 25 Prozent: „Bei der Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges zur Brandbekämpfung gibt es nun 100.000 Euro statt bisher 80.000 Euro an Förderung.“ Darüber hinaus halte man auch an der Rückerstattung der Umsatzsteuer fest, wo man als Land Niederösterreich Vorreiter gewesen sei. Alleine 2023 seien damit 108 Einsatzfahrzeuge mit rund 4,3 Millionen Euro unterstützt worden.

Im Blick auf die 72.678 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich und die 3.921 dabei geretteten Menschenleben im Jahr 2023 hielt sie fest: „Danke an die Freiwillige Feuerwehr, die sich jeder noch so großen Herausforderung mit Kompetenz, Sachverstand und Herz stellt.“ Rund 6,65 Millionen Stunden seien hier aufgewendet worden.

Die Feuerwehren seien dadurch „nicht nur eine tragende Säule unserer Sicherheitsfamilie“, sondern auch unverzichtbare Säule für die Gemeinschaft: „Das Freiwilligenwesen ist das Fundament des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft.“ Ehrenamtliches Engagement sei auch „ein wesentlicher Beitrag zur Integration“, betonte sie weiters: „Egal welche Nationalität oder Glaubensrichtung – bei der Feuerwehr ist jeder, der sich engagiert, gern gesehen.“

Besonders erfreut zeigte sich die Landeshauptfrau auch über die Nachwuchsförderung und darüber, „dass sich immer mehr junge Menschen für die Arbeit unserer Feuerwehren begeistern“ sowie auch darüber, „dass die Zahl der Frauen, die sich bei der Feuerwehr engagieren, steigt“. „Frauen sind bei der Feuerwehr zu einer Selbstverständlichkeit geworden, vor allem auch in Führungspositionen“, so Mikl-Leitner. Insgesamt verzeichne die Freiwillige Feuerwehr 100.730 Mitglieder, hielt sie fest: „Eine stolze Zahl, die auch die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr zeigt“.

„Alle sieben Minuten rückt in Niederösterreich eine Freiwillige Feuerwehr aus“, sagte auch LH-Stellvertreter Pernkopf „ein großes Dankeschön“. Er zeigte sich auch „beeindruckt davon, mit welcher Professionalität hier gearbeitet wird“, und betonte: „Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sind echte Vollprofis als Helfer in der Not.“

Der LH-Stellvertreter weiter: „Niederösterreich kann sich jederzeit auf die Kameradinnen und Kameraden verlassen, und ich kann zusagen, die Kameradinnen und Kameraden können sich jederzeit auf das Land Niederösterreich verlassen.“ Deshalb habe man in Zeiten der Teuerung auch die Fördersätze für gesetzlich vorgeschriebene Feuerwehrautos um 25 Prozent angehoben. Das bedeutet für ein HLF3-Feuerwehrauto zum Beispiel 100.000 statt 80.000 Euro Förderung, für ein Mannschaftstransportfahrzeug 8.750 statt 7.000 Euro Förderung.

Ein wichtiges Thema für die Zukunft sei die Blackout-Gefahr, sprach der LH-Stellvertreter einen weiteren Aspekt an. Mit 460 Notstrom-Aggregaten würden die Feuerwehrhäuser dabei zu „Sicherheitsinseln“, dazu gebe es insgesamt 36 leistungsstarke fahrbare Notstrom-Aggregate. Ein Schwerpunkt für heuer sei hier vor allem auch die Überarbeitung der Katastrophenschutz-Pläne der Gemeinden speziell im Hinblick auf die Blackout-Vorsorge. Pernkopf:
„Die Feuerwehren sind hier ganz wichtige Drehscheiben.“

Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner verwies im Blick auf die Einsatzbilanz 2023 auf „elf Prozent Mehrleistung“ durch die Freiwilligen Feuerwehren: „Es ist uns wichtig, für unsere Bevölkerung da zu sein.“ Den Herausforderungen einer immer komplexer werdenden Ausbildung stelle man sich auch über neue Ausbildungsformen wie etwa dem e-learning. Ein wichtiges Anliegen sei auch die Nachwuchsförderung, wo er vor allem auch auf das Erfolgsmodell der „Kinder-Feuerwehr“ verwies, wo man mittlerweile bereits Vorbild für andere Bundesländer sei.

Im Ausblick auf 2024 nannte Fahrafellner die Anschaffung von Einsatzfahrzeugen und Drehleitern als wichtige Schwerpunkte, in der Blackout-Vorsorge arbeite man eng mit anderen Organisationen wie Polizei und Rettung zusammen. Im September 2024 werde in Tulln die „KAT 24“ stattfinden, eine große Leistungsschau der Freiwilligen Feuerwehren, kündigte er abschließend an.